Audioverstärker Nr.2

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Nach dem erfolgreichen Bau eines ersten Röhren-Stereo-Verstärkers und dessen Publikation erhielt ich von einem Funkerkameraden zwei Ausgangstrafos geschenkt. Sie stammten von der Fa. Engel und waren für zwei EL84 im Gegentakt vorgesehen. Um auch eine kleinere Version zu versuchen, begann ich mit der Konstruktion eines weiteren Verstärkers. Natürlich wieder in bewährter Aluminiumbauweise. Diesmal aber ohne die Verwendung von Lochblechen und ohne aufwändige Fräsarbeiten. Zum Schutz vor Berührung wurden die Röhren lediglich von übereinander gesetzten Blenden eingerahmt. So kann man die Röhren glimmen sehen und ausreichende Belüftung ist gewährleistet.

Beide Verstärkerkanäle wurde auf einer einzigen Platine realisiert. Sie trägt die Vor- und Endstufen und alle passiven Bauteile außer denen des Netzteils. Das wurde auf einer separaten Platine untergebracht. Da alle Trafos ungekapselt waren, wurden sie im eigentlichen Gehäuse versteckt und die Verstärkerplatine samt Chassis obenauf gesetzt. Die Umschaltung der Eingänge erfolgte mit einem Schalter unmittelbar hinter der Rückwand, dessen Achse bis zur Frontplatte verlängert wurde. So mussten nur die Kabel zum Lautstärkepoti und den Verstärkereingängen geschirmt ausgeführt werden.

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Alle Gehäuseteile wurden schwarz eloxiert. Alle Nicht-Alu-Teile sind dagegen aus Messing gefertigt - auch die Knöpfe -, poliert und lackiert. Die Beschriftung der Front ist goldfarben eineloxiert. So sieht der Verstärker professionell aus. Er ist das Geburtstagsgeschenk für meinen Junior. Er findet ihn "total bonzig!" - Wenn das kein Kompliment ist....

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Hier für Interessenten die Schaltung eines Verstärkerkanals. Einfach aber überzeugend und ohne jeglichen Abgleichaufwand.

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Das ist die gemeinsame Platine für beide Kanäle; Vorstufen links, Endstufen rechts.

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Im Innern des Verstärkers sind - von links - Frontplatte mit Einschalter, Quellen-Wahlschalter und Lautstärkeregler und dann die beiden Ausgangstrafos angeordnet. Dann folgt der in der magnetischen Achse gedrehte (Brummeinstreuung) Netztrafo und schließlich die Rückwand rechts mit allen Anschlüssen. Rechts oben sieht man den Wahlschalter. Von dort laufen die abgeschirmten Leitungen zum Lautstärkeregler und zum Verstärkereingang. Die Anschlüsse für die Versorgungsspannungen und für die Ausgangstrafos werden auf der rechten Platinenseite kontaktiert. Alle Verbindungen zur Platine sind über Steckkontakten geführt.

Im Vordergrund ist die Platine der Anodenversorgung und der Netzeinschaltung montiert; am oberen Ende sieht man die gekürzte Achse des Entbrummers.

Nach sehr langer Betriebszeit kam es vor, dass die eine oder andere EL84 plötzlich sehr viel mehr Strom zog und dann der Kathodenwiderstand abbrannte. Daher wurde folgendermaßen modifiziert: Die Gitterableitwiderstände der Endröhren (R16 und R19) wurden auf 470 k verkleinert und die Schirmgittervorwiderstände (R21 und R24) auf 470 Ohm vergrößert. Die Steuergittervorwiderstände (R15 und R20) wurden aus der Platine genommen und mit einem Bein sehr kurz unmittelbar an den Röhrensockel gelötet. Schließlich wurden die Anodenleitungen der Endröhren direkt am Sockel aufgetrennt und eine VHF-Drossel in Form eines 100-Ohm-Widerstands mit daruf gewickelten 15 Windungen Kupferlackdraht eingefügt. Seitdem tritt der genannte Effekt nicht mehr auf.