Filterblock für den Signal/One Milspec 1030

Der Milspec ist der Vertreter der dritten Generation der von Signal/One entwickelten High-Tech Funkgeräte für Amateurfunk oder professionellen Einsatz. Er entstand etwa zur gleichen Zeit wie der Collins KWM/HF-380, als sich breitbandige Halbleitersender, die ersten Synthesizer mit 10 Hz-Schrittweite und Empfänger mit Ringmischer und erster hoher ZF (im Profibereich) durchgesetzt hatten.

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Er wurde zwar weltweit vertrieben - trotz des exorbitant hohen Preises und der nur geringen Stückzahlen - dennoch war er nur auf die amerikanischen Verhältnisse mit den dort vorherrschenden Signalbedingungen auf Kurzwelle zugeschnitten. D. h. er besaß zwar einen sehr guten Ringmischer im Empfangspfad für geringste Intermodulation dritter Ordnung und ein nur 8 kHz breites Roofing-Filter auf einer ersten ZF von 48 MHz, aber die Eingangsselektion beschränkte sich auf einen Mittelwellenhochpass und die Spiegeltiefpässe. In Europa eingesetzt und an einer breitbandigen Antenne betrieben, glänzte der Milspec daher durch erhebliche Störungen auf den höheren DX-Bändern, entstanden durch Intermodulation 2. Ordnung starker Träger auf 6, 7, und 9 MHz.

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Um diesem Mangel abzuhelfen, wurde ein Filterblock entworfen, der aus 4 Hochpässen besteht. Diese bilden mit den Sende-Tiefpässen Bandfilter, die für eine hinreichnde Unterdrückung all der Frequenzbereiche sorgen, die für die genannten Störungen verantwortlich sind. Die Hochpässe wurden mit IM-festen Ringkernen und Relaisumschaltung ausgelegt und auf einer doppelseitigen Platine in ein gefrästes und oberflächenbehandeltes Gehäuse eingesetzt.

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Die Filterbaugruppe wurde dann auf das HF-seitige Ende der Empfängerkammmer aufgesetzt und in den Empfangs-Signalpfad eingeschleift. Die notwendigen Umschaltsignale lieferte die Steuerung, die auch die Schaltsignale für die Sendetiefpässe bereitstellt.

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Schaltung der Hochpass-Baugruppe

Weltweit gibt es nur zwei Geräte, die diese Filterbox beinhalten!

Leider zeigt der Milspec 1030 noch einige andere Mängel. Der Mutterquarz im Referenzoszillator wird mit so hoher Leistung beaufschlagt, dass er sich erwärmt, dann Frequenzdrift und Sprünge zeigt um schließlich auszufallen. Ich habe zwar die Schaltung umentwickelt, sie aber schließlich durch einen 10 MHz-TCXO von KVG ersetzt. Auch der Synthesizer ist als Kind seiner Zeit mit sehr hohem Seitenbandrauschen behaftet, sodass die Werte für reziprokes Mischen und die Nahselektion zu wünschen übrig lassen. Das tut der Alltagstauglichkeit allerdings keinen Abbruch - auch nicht nach 25 Jahren.