Linearendstufe mit zwei Telefunken YL1260

Mit zwei Telefunken-Röhren YL1260, die besonders für linearen SSB-Betrieb konzipiert waren und einer massiven Rollspule vom Flohmarkt, beabsichtigte ich, nach der Abgabe der ersten Selbstbau-PA, wieder einen Leistungsverstärker zu konstruieren. Er sollte die Vorzüge der ersten, nämlich breitbandigen Eingang, kontrollierte Ablaufsteuerung, transformatorischer Richtkoppler usw. verbinden mit weitgehend lückenlosem Frequenzbereich von 1,5 bis 30 MHz und einer Brückenschaltung zur Anpassung.

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Diese Brückenschaltung wurde so ausgelegt, dass sich bei korrekter Abstimmung der richtigen Last an den Röhren exakt die Phasenlage von 180° zwischen dem gitterseitigen und dem Anodensignal ergab. Dieses Prinzip wurde auch von Collins in den Endstufen 30S-1 und 30L-1 angewendet. Ohne diese Brücke hätte übrigens der dritte Parameter, nämlich das L des PI-Filters nicht korrekt eingestellt werden können. Auch in diesem Verstärker arbeiten die Röhren in Kathoden-Basisschaltung.

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Im abgeschirmten HF-Bereich sieht man unten den mehrkreisigen Eingangsbandpass, darüber wieder die Abschlusslast für den Exciter und links, in der Box, den Richtkoppler. Die Versorgung der Gitter, der Heiztrafo liegen links, außerhalb des geschirmten Bereichs und vorne, hinter der Frontplatte, die Ablaufsteuerung.

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Oberhalb des Chassis sind die Röhren und das anodenseitige Anpassnetzwerk zu erkennen. Auch hier handelt es sich wieder um ein PI-L-Netzwerk. Die Hauptinduktivität wird durch die Rollspule gebildet, die L-Spule wird mittels einer dritten Schalterebene in groben Bereichen umgeschaltet. Das Netzteil für die Anodenspannung war in einem separaten Gehäuse untergebracht.

Aufgrund zahlreicher Anfragen hier die Schaltung der Endstufe. Der Eingangsbandpass bietet ein Eingangs-SWR von besser als 1,4 auf allen Frequenzen. Der 50-Ohm-Abschlusswiderstand vor den Gittern ist als Spannungsteiler ausgeführt um die Steuerleistung des Transceivers nicht zu weit zurückregeln zu müssen.

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Das HF-Teil ist mit zwei parallel geschalteten Röhren für einen Output von max 1,2 kW ausgelegt. Dazu wurde bei einer Anoden-Leerlaufspannung von 1300 V und einem maximalen Anodenstrom von 1,2 A (bei 200 mA Ruhestrom) ein Arbeitswiderstand von 450 Ohm errechnet.

Die Schirmgitterspannung von 225 V ist zwischen den beiden 22-Ohm-Widerständen anzuschließen. Die Schattengitterspannung beträgt 30 V und die Gitter1-Spannung ist von -25 ... -45 V regelbar.

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