Dieser Schalter ist der letzte aus einer ganzen Serie von Umschaltern, die ich im Laufe der Zeit konstruiert habe. Nach dem Einzug einer zweiten Speiseleitung zur Terrasse, um auch im Sommer mal bequem im Freien arbeiten zu können, musste ich nun eine Schaltung ersinnen, die es erlaubte, zwei Speiseleitungen an alle zur Verfügung stehenden Antennen anschalten zu können. Das sollte automatisch und ferngeschaltet erfolgen, mit einer Minimalzahl an Steuerleitungen. Das Anschalten der Gerätschaften im Shack an die beiden Speiseleitungen erfolgt dagegen manuell.
Die Schaltung zeigt die prinzipielle Auslegung, die Bilder die Ausführung mit Standardrelais. Für die Übertragung von hohen Leistungen sollte man Relais mit z. B. 8-A-Kontakten verwenden; für die Übertragung der Empfangssignale geringster Leistung ist Kontaktmaterial Gold empfehlenswert.
Der Schalter, realisiert auf einer Leiterplatte, hat zwei prinzipielle Schwächen. Die erste besteht darin, dass die Leitung zum letzten Relais (Antenne 1) derjenigen am ersten Relais (Antenne 6) als Stub parallel geschaltet ist. Das macht sich auf Kurzwelle nicht bemerkbar; daher sollte an Antenne 6 die tiefstfrequente Antenne angeschlossen werden und wegen der besseren Anpassung an Antenne 1 die jeweils höchstfrequente. Der zweite Nachteil besteht in den induktiven oder kapazitiven Blindanteilen, die die Kontaktfahnen konventioneller Relais bei hohen Frequenzen aufweisen. Diese können jedoch, wie auf der Unterseite der Platine zu sehen, mit kleinen Spulen oder Kondensatoren zu Tiefpässen für die jeweils oberste Grenzfrequenz ergänzt werden. Dann erhält man auf allen Bereichen gute Anpassung und geringste Durchlassdämpfung. Die Dimensionierung solcher zusätzlicher Elemente erfolgt am Besten durch sorgfältige SWR-Messung an einer guten Dummy-Load oder mit Hilfe eines Netzwerktesters/Analysators.
Schaltet man den Relais Dioden vor, kann man mittels positiver und negativer Spannungen die Zahl der Steuerleitung auf (fast) die Hälfte reduzieren.
