Der Collins KWM/HF-380 ist ein hervorragender Transceiver. Leider ist er sehr rar und schwer zu bekommen, denn diejenigen, die einen besitzen, geben ihn nicht mehr her. Dieser Transceiver gehört zu der Generation von Halbleitergeräten, in denen erstmalig breitbandige Transistorendstufen, Synthesizer mit 10-Hz-Schrittweite und Empfänger mit Ringmischer und erster hoher ZF eingesetzt wurden. Der Sender ist extrem robust, auch bei grober Fehlanpassung und der Empfänger intermodulationsfest. Dazu bietet dieser Transceiver eine Modulations- und Empfangs-Wiedergabequalität, die von keinem mir bekannten Gerät auch nur annähernd erreicht wird.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Es hat 17 Nachrüstungen (Service Bulletins) und weiterer Service Informations bedurft, um diese Qualität und Performance zu erreichen. Dennoch gibt es einige Minuspunkte. Abgesehen von der extrem Service-unfreundlichen riesigen Rx/Exciter-Platine und der mäßigen Verarbeitungsqualität der Blechschirmungen, ist der Synthesizer nicht sehr rauscharm und das Roofing-Filter schaltungstechnisch nicht optimal eingesetzt. Auch der originale Sprachprozessor funktioniert nur auf dem Papier. Er ist extrem komplex, kaum korrekt abgleichbar und erzeugt Frequenzgangverwerfungen und erhebliche Verzerrungen. Dazu kommt, dass die Verbindungskabel zu dieser Option über die Schirmmasse HF in den hochohmigen Mikrofonverstärker schleifen, sodass dieser zusätzlich Einstreuungsverzerrungen produziert. Eine sehr unbefriedigende Situation.
Einen Collins-Sprachprozessor kann man durchaus auf dem Gebrauchtmarkt finden. Man kann aber davon ausgehen, dass er entweder schlecht oder gar nicht funktioniert. Dazu - und das ist das Verdienst blindwütiger Original-Sammler - kostet er ein kleines Vermögen. Das hat mich veranlasst, einen modernen, funktionierenden Ersatz zu entwickeln. Dabei konnte nicht nur eine befriedigende Lösung gefunden, sondern auch das Problem der HF-Einstreuung völlig beseitigt werden. Der neue Sprachprozessor bietet eine einstellbare Dynamikkompression geringster Verzerrung (Klirrfaktor << 1%), eine Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen und Begrenzung von Regelüberschwingungen bzw. Übersteuerung.
Im praktischen Betrieb hat sich der neue Prozessor hervorragend bewährt. Er liefert ein ausgezeichnet verständliches, natürliches Sprachsignal und rund eine S-Stufe höhere mittlere Ausgangsleistung.
Aufgrund mangelnder Nachfrage wurde die Produktion des Prozessors 2014 eingestellt.
Processors are unfortunately no more available.Dieser Tiefpass kann anstelle des nicht mehr erhältlichen Audio-Tiefpassfilters im KWM-380 verwendet werden. Die technischen Daten sind nahezu identisch. Der Aufbau ist unkritisch und kann auf einer kleinen Lochrasterplattte erfolgen.
Use this circuitry as substitute for the unavailable original audio low pass filter. Realization on a small perforated board is adequate.
Some KWM-380s show excellent transmit audio on LSB but dump sounding audio on USB. This occurs due to a misdesigned matching circuitry causing a frequency offset of the roofing filter in the first if. See the following schematic for correct filter application and matching networks.
Mein KWM-380 zeigte ein eigenartiges Phänomen, das von verschiedenen anderen Nutzern dieses Geräts bestätigt wurde. Auf dem unteren Seitenband war die Audioqualität einwandfrei, breitbandig und ausgewogen, auf dem oberen jedoch bandbegrenzt und sehr dumpf klingend. Nach eingehenden Messreihen stellte sich heraus, dass das Roofingfilter auf der ersten ZF einen einseitigen Frequenzversatz aufwies mit einem Ripple von etwa 2 dB. Ich ging von einem defekten Filter aus und bestellte in den USA Ersatz. In einer Messaufnahme glichen sich das neue und das ausgebaute Filter jedoch wie ein Ei dem anderen! Offensichtlich war das Filter in der originalen Anpassschaltung nicht korrekt appliziert. Durch Umbestücken der Transformationskapazitäten und Einfügen einer kleinen Drossel von der Verbindung der beiden zweipoligen Filter gegen Masse war das Filter wieder auf seine korrekte Mittenfrequenz versetzt bei einem Ripple von jetzt weniger als 0,5 dB.
Mit dieser verbesserten Beschaltung des Roofingfilters ist sowohl die Audio-Wiedergabe als auch die Modulation auf beiden Seitenbändern ausgewogen und mit identischer Bandbreite.