Hallicrafters FPM-300

Den FPM-300 habe ich von einem alten Freund erhalten. Er ist eine der letzten Entwicklungen aus dem Hause Hallicrafters, bevor diese in Konkurs ging. Er ist komplett mit Halbleitern bestückt, außer der Endröhre und dem Treiber. Auch Netzteil und Wandler zum Betrieb aus 12 V sind eingebaut. Leider hat er zwei gravierende Schwachstellen, die dazu führen, dass das Gerät in den meisten Fällen nach einigen Jahren ausgemustert wurde. Das erste ist der Zahnriemen, der die beiden Ebenen des Bandschalters verbindet. Im Original bestand er aus einem Material, das sich spätestens nach 10 Jahren auflöste. Erfreulicherweise kann man das Originalteil in den USA noch bekommen.

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Hier sieht man das Zahnriemenrad und den Riemen (Frontplatte abgenommen). Einige Katastrophenbastler haben die Frontplate durchbohrt und die zweite Schalterebene nach vorn geführt. Das ergibt natürlich ein völlig verkorkstes Design, nur weil man die Mühe scheut, einen gewissenhaften Reparaturaufwand zu treiben.

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Rechts sieht man das offene Chassis. Der FPM-300 besitzt einen Klappdeckel, offenbar zur besseren Wärmeabfuhr. Allerdings ist der VFO ungekapselt (rechts) und die Temperaturkompensation nicht perfekt, sodass sich doch eine gewisse Drift einstellt. Im QSO muss man dann immer mal wieder nachdrehen. Durch eine DAFC ließe sich dieses Problem beseitigen.

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Der zweite Schwachpunkt ist die übermäßige HF-Verstärkung auf den unteren Bändern. Das führt zu erheblichen Intermodulationsphänomenen. Ich restauriere Geräte üblicherweise nicht fürs Museum, sondern um sie zu benutzen. Das führt allerdings ab und zu dazu, dass man ein Gerät geringfügig modifizieren muss, um den heutigen Bedingungen auf den Bändern technisch annähernd gewachsen zu sein.

Da eine Reduktion der Verstärkung den Regelumfang verringert, darf hier allerdings nur wenig eingegriffen werden, ohne die Schaltung komplett modifizieren zu müssen. Mittels eines kleinen Relais werden daher die Drain-Kreise des Dual-Gate-Mosfets in der HF-Vorstufe so belastet, dass sich eine geringere Verstärkung und reduzierte IM ergab. Das wurde vor allem auf 80 m und 40 m berwerkstelligt. Da die Kreise auch für den Treiber aktiv sind und dort keine Belastung erfolgen darf, werden die Lastwiderstände nur im Empfangsfall zugeschaltet.

Mit dieser Modifikation ist der kleine Transceiver wieder voll QSO-tauglich und es macht Spaß, mit einem so alten Gerät problemlos und ohne Schnickschnack arbeiten zu können.