Galaxy Transceiver GT-550

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Diesen Transceiver habe ich mir als junger Funker immer gewünscht - allerdings war er für mich als Student unerschwinglich. Jetzt habe ich ihn nach vielen Jahren günstig im Internet gefunden. Äußerlich ist er in gutem Zustand; allerdings war er intern etwas verbastelt und das Netzteil zeigte sich mit desolatem Innenleben. Daher wurde zuerst das Netzteil überarbeitet.

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Zuerst wurden alle Trafoanschlüsse auf eine massive Lötleiste gelegt.

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Dann entfernte ich die alten, schlecht montierten und schlecht gemachten Leiterplatten und ersetzte sie durch kompakte Einheiten mit modernen Bauelementen. Zuerst auf der einen Trafoseite das Hochspannungsteil mit den Anodenspannungen.

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Anschließend auf der anderen Seite das Niederspannungsteil mit der negativen Gittervorspannung. Alle Leiterplatten wurden sorgfältig auf der kleinen Fräsmaschine gefräst. So komme ich immer schnell an Leiterplatten - sofern diese nicht zu komplex und klein sind. Alle Anschlüsse sind jetzt beschriftet. So lässt sich für Tests jede Leitung identifizieren und jede Spannung überprüfen.

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Jetzt ist das Netzteil wieder sauber verdrahtet, geprüft und funktionsbereit.

Im Transceiver hat der Vorbesitzer an jeder erdenklichen Stelle Pertinax-Lötleisten durch keramische ersetzt. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn denn die mechansiche Ausführung und vor allem die Lötstellen verlässlichen technischen Standards entsprochen hätten. So habe ich viele Modifikationen überarbeiten müssen, die "freischwebenden" dicken Elkos befestigen und eine herausgemurkste Steckfassung für den Eichgenerator wieder ersetzen.

Mittlerweile bin ich es Leid, über die Sünden der Vorbesitzer kommentarlos hinwegzugehen. Das folgende Bild zeigt nur einige der Stellen auf der Unterseite des Chassis, die unbedingt nachbearbeitet werden mussten. Da der Versorgungswiderstand der RX-Schirmgitterspannungen mit einem Bein in der Luft hing, war das Gerät auch definitiv nicht arbeitsfähig. Man könnte über solchen Pfusch schon manchmal verzweifeln...

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Auch auf der Chassis-Oberseite wurde instand gesetzt. Die PA erhielt einen neuen Anoden-Koppelkondensator, neue VHF-Drosseln und eine neue Antennenbuchse. Auch ein neuer Eichgenerator wurde wieder eingesetzt (rechts unten).

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Dann erfolgte ein kompletter und sorgfältiger Neuabgleich. Im Betrieb mit Schirmkäfig über der PA gab es jedoch bei maximaler Leistung Spannungsüberschläge. Auch hier hat (einer) der Vorbesitzer kräftig rumgelötet und eine Bandleitung eingesetzt, die einen zu geringen Abstand zur Trennwand aufwies. Daher musste an der Stelle wieder sauber nachgearbeitet werden. Aber nun ist der Transceiver in allen Modi betriebsbereit, der Empfänger ist hochempfindlich und der Sender liefert deutlich mehr als 250 W Output. Die ersten QSO-Partner lobten bereits das saubere und gut verständliche Signal.

Damit man heutzutage die Frequenz präziser einstellen und kontrollieren kann, wurde ein FET-Sourcefolger als Oszillator-Buffer eingebaut (Bildmitte, auf der extra Platine mit dem Elko), der das Oszillatorsignal gut entkoppelt auf die rückwärtige Buchse für einen Zweit-VFO liefert. Dort kann jetzt ein Frequenzzähler angeschlossen werden.

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Allerdings ist eine genaue Frequenzanzeige nicht ganz so einfach zu machen. Erstens muss - wenn nur die Oszillatorfrequenz gezählt wird - die ZF programmiert werden und das jeweils unter Berücksichtigung des verwendeten Seitenbands (dazu müssen die BFO-Frequenzen exakt justiert und exakt bekannt sein). Und da beim GT-550 für das 80-m-Band der Oszillator unterhalb der ZF liegt (nur der VFO), auf allen anderen Bändern aber oberhalb (VFO plus Quarzfrequenzen), muss auf 80 m das Komplement der ZF vorgegeben und die Oszillatorfrequenz addiert werden, während auf allen anderen Bändern die ZF einzugeben ist und der Zähler dann abwärts zählen muss. Es sind demnach 4 unterschiedliche ZF-Einstellungen, abhängig von Band und Seitenbandlage zu programmieren. Das geht natürlich nur mit einem Frequenzzähler, dessen ZF-Eingabe per Hard- und nicht per Software zu schalten ist. Ich habe für dieses Projekt den 70-MHz-Zähler von Klaus Nathan ausgewählt und die Programmierung mit einer Diodenmatrix vorgenommen. Geht sehr schön!

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Der eingebaute Zähler wird über die Setz-Eingänge für alle Bereiche und Seitenbandlagen über eine Diodenmatrix vorprogrammiert. Die beiden Seitenbänder ergeben bei Auf- und Abwärtszählung zusammen 4 Matritzen.

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Zumindest bis zur 100-Hz-Stelle kann jetzt die Frequenz auf allen Bändern präzise angezeigt werden. Unten noch die Schaltung der Ergänzungen zum Gerät und zum Zähler.

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