Der Heathkit HW-12 ist ein Monoband-Mobiltransceiver für das 80-m-Band. Er wurde einmal überarbeitet, wobei nur das Äußere dem etwas moderneren Design der SB-Serie angepasst wurde: HW-12A. Er ist mittlerweile um die 40 Jahre alt. Daher war es eine Überraschung für mich, ein nahezu neuwertig aussehendes Gerät preiswert ersteigern zu können.
Die Reinigungsarbeiten bei so alten Geräten gestalten sich immer sehr aufwändig. Vor allem auf der Leiterplatte eingebrannter Staub im Bereich der Röhren bedarf sorgfältiger Behandlung. Nach dem vorsichtigen Hochfahren mit Versorgungsspannungen stellte sich der Transceiver funktionslos dar.
Nach eingehender Untersuchung zeigte nur der Schirmgitterwiderstand der VFO-Röhre unendlichen Widerstand. Nach dem Austauschen schwang der VFO wie vorgesehen und sowohl Empfangsteil als auch Sender funktionierten nach einem Nachgleich ausgezeichnet. Trotz der alten Röhren liefert der Sender noch rund 95 Watt. Ein längeres Test-QSO bewies, dass auch das damals nur 4-polig eingesetzte Quarzfilter hinreichende Selektionseigenschaften hatte und sowohl Empfangs- als auch Sendeeigenschaften für gelegentliche SSB-QSOs völlig ausreichend sind. Man muss also nicht unbedingt in hohe Preisklassen einsteigen.
Der HW-32A stammte ebenfalls von einer Auktion. Er war sehr ramponiert und musste nicht nur elektrisch, sondern auch optisch wieder aufgepäppelt werden. Mit den Revell-Modellbaufarben ließ sich das befriedigend bewerkstelligen.
Anschließend wurde die große Leiterplatte vollständig aus dem Rahmen genommen, um sie besser reinigen zu können. Sie war vollständig mit einer eingebrannten Staubschicht überzogen. Um den Wiedereinbau zu vereinfachen, wurde jede Leitung mit der Nummer des entsprechenden Lötpunkts gekennzeichnet. Dennoch war die Rückinstallation viel Arbeit. Vorher wurden noch der Anodenelko und die Wickelkondensatoren durch neue ersetzt.
Der Empfänger lief anschließend sofort; allerdings mussten einige Röhren des alten Röhrensatzes wegen zu geringer Verstärkung ersetzt und dann der Empfangspfad komplette neu abgeglichen werden.
Der Sender lieferte jedoch kein Ausgangssignal. Zuerst wurde festgestellt, dass sich die Trägerunterdrückung nicht einstellen ließ. Daraufhin wurden die 4 Dioden des Balancemodulators durch eine neues Shottkydiodenquartett ersetzt und das Abgleichpoti zur Überprüfung aus- und wieder eingebaut. Mit einem Abhörempfänger gelang der Abgleich der Trägerunterdrückung anschließend einwandfrei.
Daraufhin musste der Umschalter für die BFO-Quarze ausgebaut werden, weil er einen Wackelkontakt zeigte. Auch dieses Problem ließ sich einfach lösen.
Links sieht man den Bereich des Balancemodulators mit dem Abgleichpoti und rechts den Seitenbandumschalter.
Schließlich ließ sich der Sender aktivieren, die Funktion war aber wieder von einem Wackelkontakt abhängig. Es zeigte sich, dass die Stahlklammern, in die die Schrauben zur Befestigung der Platine im Alu-Rahmen eingeschraubt werden, Kontakt haben können zu direkt benachbarten Leiterbahnen. Also mussten einige wieder gelöst und die dazugehörige Klammer passend verschoben werden.
Nach dem Abgleich des Senders liefert die Stellung TUNE die korrekt einstellbare Leistung und mit Modulation ergaben sich immerhin mehr als 95 W in die Dummy Load. So kann man das Gerät wieder benutzen.