Mantelwellensperren kann man in vielen unterschiedlichen Weisen aufbauen. Die hier realisierte besteht aus einer Koaxialleitung, deren Schirm durch Auffädeln von hochpermeablen Ferritringkernen verdrosselt wird.
Die Koaxialleitung besteht aus 3,6 mm dicker Semi-Rigid-Leitung. Sie wird mit einer Schicht Schrumpfschlauch überzogen. Darauf sind etwa 40 Ferritringkerne aufgefädelt. Als Ferritmaterial kann für Kurzwelle - wie im vorliegenden Fall - z. B. N30 (Siemens) Verwendung finden. Es kann aber auch - vor allem bei breitbandiger Anwendung - die Kombination unterschiedlicher Materialien mit Permeabilitäten zwischen mehreren Tausend und mehreren Hundert sinnvoll sein. Nach dem Auffädeln werden alle Ringkerne mit einer weiteren Schicht Schrumpfschlauch fixiert.
Die Semi-Rigid-Leitung wird beidseitig mit zwei Koax-Buchsen verlötet. Dazu habe ich U-förmige Neusilberbleche zugeschnitten, die mit den Schrauben zur Befestigung der PL-Buchsen diagonal auf der Innenseite befestigt sind. Darauf lässt sich der Schirm der Leitung HF-gerecht verlöten. Diese Art der Kontaktierung funktioniert auch noch tadellos bis ins 70 cm-Band.
Selbstverständlich darf diese Mantelwellensperre nicht in ein Metallgehäuse/Rohr eingebaut werden, da sonst der verdrosselte Massepfad wieder über das Gehäuse kurzgeschlossen wird. In einem Kunststoffrohr vom Baumarkt ist die Funktion einwandfrei gewährleistet.
Die im entsprechenden Artikel im FUNKAMATEUR publizierten Unterdrückungswerte für Mantelwellen sind allerdings nicht korrekt, sondern beruhen auf einem Messfehler. Eine Nachmessung ergab, dass die Mantelwellenunterdrückung im Bereich 3 MHz ... 30 MHz etwa 18 db ... 15 dB beträgt und auf dem 2 m-Band etwa 10 dB. Allerdings sind diese Werte völlig ausreichend, beispielsweise eine FD-4 auf allen Kurzwellenbändern ohne jegliche TVI-Probleme oder HF-Einstreuung im Shack zu betreiben..