Obwohl ich kein "CW-Mensch" bin, reizte mich die Aufgabe, mit Dieter, DJ6TE, einen QRP-Transceiver zu entwickeln. Zum Zeitpunkt des Entstehens gab es lediglich sehr einfache Einbandkonstruktionen als Bausatz oder Baubeschreibung. Deren Daten erschienen uns verbesserungsbedürftig. Da Dieter neben dem Funkhobby auch Modellbau betreibt und vor allem extrem kleine Funkfernsteuerempfänger baut, stand er als Mechanikdesigner fest. Er hatte auch gleich zu Beginn unserer Entwicklung ein kompaktes Gehäuse parat. Da die Liste der von uns gewünschten Funktionen jedoch immer länger wurde, war es eine Herausforderung, nicht nur diese Funktionen minimalistisch elektronisch umzusetzen, sondern auch noch fachgerecht zu verpacken.
Für mich stand fest: Auch ein QRP-Transceiver muss einen guten Empfänger haben. Daher entwarf ich eine Schaltung mit einfachem Vorverstärker geringer Verstärkung, dazu einen Ringmischer und schließlich einen einfachen integrierten ZF-Verstärker mit sehr hohem Regelumfang. Dieser Regelumfang erlaubte es, unter üblichen Betriebsbedingungen keine Nachjustierung der NF-Laustärke vornehmen zu müssen - ein Problem der meisten Direktmischempfänger.
Für das 40 m-Band wurde der VFO von 3 ... 3,1 MHz direkt verwendet, um auf eine ZF von 4 MHz zu kommen. Für die Bänder 20 m und 15 m musste er mit dem Signal aus zwei Quarzoszillatoren gemischt werden. Die Spiegelselektion wurde in dieser niedrigen ZF-Lage durch zusätzliche Filterpole erhöht.
Blockschaltung des QRP14
Der Sender arbeitete im C-Betrieb und lieferte je nach Band etwa 3...5 W Ausgangsleistung. Für QRPP-Betrieb ließ er sich auf geregelte 1 W zurückschalten. Das S-Meter diente im Sendefall als Output-Meter. Zudem ließ sich über den eingebauten Richtkoppler präzise die Antennenanpassung messen, ein unschätzbarer Vorteil im Outdoor-Betrieb.
Für den eingefleischten und erfahrenen QRPer DJ6TE musste natürlich auch die Stromversorgung in ein autarkes Gerät eingebaut sein. Und diese wurde schließlich auch noch ergänzt um eine Ladeelektronik für Solarpaneele. Die Tastelektronik für den Squeeze-Keyer durfte natürlich auch nicht fehlen.
Zuletzt wurde ein mehrere hundert Seiten dickes Bau- und Handbuch zur Dokumentation für Nachbauer zusammengestellt. Außer den 10 Prototypen im OV Ulm, wurde der QRP14 rund 200 mal nachgebaut. Viele dieser Geräte sind auch heute noch im aktiven Einsatz.
Der QRP14 besteht aus 15 zum Teil sehr kleinen Platinen, auf denen rund 800 Bauteile Platz finden. Trotz dieser nicht alltäglichen und auch nicht gerade einfachen Konstruktion hat das Gerät sehr viele überzeugte Liebhaber gefunden.
Hier noch ein Bild aus der Aufbauanleitung zur Identifizierung aller 8 Steckplatinen. Sie tragen die Taste/Stromversorgung, den Empfänger, den Sender mit den Tiefpässen und die Frequenzaufbereitung. Die Steckplatinen finden im Grundaufbau Platz, der aus der Grund- und der Deckplatine besteht und aus weiteren, kleinen Leiterplatten für Bedienelemente und Anzeigen.