Heathkit SB-303

Der SB-303 war der erste transistorisierte Amateurempfänger von Heathkit. Er erschien einige Zeit vor dem SB-104; beide haben aber ein vergleichbar wenig großsignalfestes Doppelsuper-Design. Die einzige Entlastung von Großsignaleffekten bietet im SB-303 der Preselektor. Dennoch ist die Empfangsleistung z. B. auf dem 40-m-Band etwas unbefriedigend. Trotz dieses Nachteils ist der SB-303 ein sehr gut brauchbarer Empfänger, wenn man mit dem HF-Abschwächer umzugehen versteht.

Das hier restaurierte Gerät war zwar ordentlich gelötet, aber mechanisch sehr schlampig zusammengebaut. Das äußerte sich in ruppiger Abstimmung und einer nicht funktionierenden Justierung des variablen Skalenstrichs. Dieses Manko wurde zuerst behoben durch sorgfältige Reinigung und Schmierung der Abstimmmechanik und durch Feinmontage des LMOs und der Skalen.

Die Suche nach einem passenden Ersatz für das fehlende Netz-Anschlusskabel zeigte, dass Heathkit offensichtlich eine eigene Norm verwendete - die genormten dreipoligen US-Kabel passten nicht in die etwas kleinere Heath-Buchse. Es blieb aus Sicherheitsgründen nichts anderes übrig, als die größere DIN-Buchse einzubauen. Dazu musste die Rückfront komplett abgebaut, modifiziert und wieder installiert werden. Leider wurde so die Beschriftung in Mitleidenschaft gezogen.

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Die Stromversorgungselektronik musste vollständig ersetzt werden. Danach arbeitete die restliche Schaltung nach einem Komplettabgleich wieder sehr ordentlich. Lediglich die AGC-Zeitkonstante "slow" wurde für unverzerrte SSB-Wiedergabe deutlich verlängert.

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Wenn man pingelig ist kann man schließlich noch an der Optik etwas feilen. Ich verwende die Modellbaufarben von Revell, die es in sehr vielen verschiedenen Farbnuancen und kleinen Gebinden gibt, um Farbabsplitterungen oder Kratzer zu retuschieren. Spezielle Farbtöne der unterschiedlichen Hersteller kann man sich leicht zusammenmischen. Mit etwas Handy-Display-Politur lassen sich auch Kratzer oder Eintrübungen auf Skalen oder Instrumentenabdeckungen gut herauspolieren. Dann hat man wirklich wieder Freude nicht nur beim Hören, sondern auch beim Betrachten der Neuerwerbung.