Vor Jahren habe ich eine SB-1000 betrieben, später aber wieder abgegeben. Nach dem Verkauf einer anderen Röhren-PA habe ich mir wieder eine SB-1000 zugelegt. Vor der Inbetriebnahme wurde sie nach bisherigen Erfahrungen sinnvoll aufgerüstet.
Zu einer Nachrüstung gehört zuerst der Einbau einer Einschaltstrombegrenzung. Die verhindert das Anspringen der Netzsicherung und entlastet die Heizung vor zu apruptem Überstrom. Es wurde die seit vielen Jahren bewährte Schaltung, bestehend aus 230-V-Relais und Vorwiderstand eingesetzt.
Anschließend wurden Maßnahmen ergriffen, die der Verhinderung von Selbsterregung dienen und Schäden bei einem eventuellen Plasmaüberschlag weitgehend minimieren sollen.
Hier sieht man auf einem mit den Schrauben des Netztrafos befestigten kleinen Aluchassis das Relais mit dem Vorwiderstand für die Einschaltstrombegrenzung (links). Im Hintergrund ist auf der Zwischenwand zum HF-Teil eine "einstellbare" Zenerdiode zu sehen, mit der der Ruhestrom der Röhre im Gegensatz zur originalen Zenerdiode präzise eingestellt werden kann. Rechts daneben (auf dem Diodenboard) ist ein 10 Ohm/10 Watt-Leistungswiderstand zusätzlich befestigt, der in die Anodenspannungsleitung eingeschleift ist. Er verhindert bei einem Plasmaüberschlag (z. B. nach Röhrenwechsel) größere Schäden.
Hier nochmals die Einschaltstrombegrenzung
...und die variable Zenerdiode und der Widerstand zur Anodenstrombegrenzung im Detail.
So ist die aktuell eingesetzte variable Zenerdiode realisiert. Sie erlaubt, eine Zenerspannung zwischen etwa 6 und >15 V einzustellen. Wer eine höhere Zenerspannung benötigt, wie z. B. für eine GI7B (siehe Restauration SB-230), kann folgende Schaltung verwenden. Hier wird die Zenerspannung der Spannungsreferenz um eine weitere Zenerdiode erhöht.
Mit dieser Schaltung lassen sich Zenerspannungen von etwa 20 bis 30 V einstellen.
Wie von R. Measures, AG6K, ausführlich begründet, habe ich zur Vermeidung von Schwingneigung (wie auch bei meiner selbst entwickelten PA mit der 3-500) wieder eine Parallelschaltung aus Kondensator und Widerstand zwischen alle Gitteranschlüsse der Röhre und Masse geschaltet. Hier 1 nF/3 kV und 68 Ohm/2 W. Auch auf der Kathodenseite habe ich zum selben Zweck einen nicht überbrückten Widerstand von 5,6 Ohm und in Serie dazu eine VHF-Drossel eingefügt.
Zum Schluss wurden noch beide Instrumente mit antiparallelen, stoßstromfesten Dioden überbrückt.
Jetzt kann auch bei gelegentlicher Fehlbedienung usw. die PA keinen Schaden erleiden.
Ergänzung:
Bei der Inbetriebnahme dieser PA habe ich vom Vorbesitzer Röhren bekommen, deren Ruhestrom bei geschalteter PTT, aber ohne Ansteuerung, zuerst langsam, dann aber immer schneller zunahm. Die Stromzunahme geschieht so lange, bis es zu einem internen Überschlag kommt. Dieser Effekt wird durch eingedrungene oder losgelöste Gasionen hervorgerufen. Auch bei der 3-500Z können diese Gasionen normalerweise durch das Getter gebunden werden. Allerdings lässt sich das hier auf der Anode aufgebrachte Getter NICHT durch eine mehr oder weniger lange Heizperiode aktivieren! Das funktioniert nur mittels einer regelbaren Regenerierschaltung, die so eingestellt werden muss, dass die Anode glüht (natürlich ohne Überschlag). Das ist bei einer Verlustleistung von etwa 300 W erreicht. Nach etwa 1 Stunde Glühen können die meisten Röhren wieder genutzt werden.
Der für 60 Hz dimensionierte Netztrafo der PA erzeugt im 50-Hz-Betrieb erhebliche mechanische Schwingungen. Das führt zu Vibrationen und starkem zusätzlichem Brumm. Um beides zu reduzieren habe ich den Netztrafo auf Gummipuffer mit Gewindeeinsätzen geschraubt. Mit einer durch einen entsprechenden Vorwiderstand etwas reduzierten Lüfterdrehzahl ist die PA nun so "leise", dass man sie im normalen Sprechfunkbetrieb mit Lautsprecher akzeptabel betreiben kann.