Heathkit Leistungsverstärker SB-200

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Einbau einer Einschaltstrombegrenzung und eines PTT-Interfaces

Generell ist bei Trafonetzteilen mit großen Siebkondensatoren der Netz-Einschaltstrom recht groß. Das kann dazu führen, dass ab und zu die Netzsicherung anspricht, im schlimmeren Fall brennt aber langfristig der Geräte-Einschalter ab. Bei älteren Geräten bekommt man dann meist keinen Ersatz mehr. Daher ist es grundsätzlich sinnvoll, eine Einschaltstrombegrenzung einzubauen. Ich verwende dazu seit langem die simple Lösung mit 230-V-Relais parallel zur Primärwicklung des Netztrafos und einem Vorwiderstand.

In älteren Leistungsverstärkern mit Röhren ist üblicherweise die Erregerspannung des Sende-/Empfangsrelais mit der Gittervorspannung verknüpft. D. h. beim Übergang von Empfang auf Senden wird gleichzeitig die negative Gittervorspannung soweit erhöht, dass sich A/B-Betrieb ergibt und die Röhren vom Sperrzustand in den aktiven Zustand geschaltet werden. Die dabei anstehenden Spannungen konnten früher mit den Schaltkontakten im Steuersender durch die PTT geschaltet werden. In modernen Halbleitertransceivern sind diese Spannungen jedoch meist zu hoch, um von den dafür vorgesehenen Schalttransistoren schadlos aktiviert werden zu können. Daher muss in die alten Röhrenendstufen ein PTT-Interface eingebaut werden.

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Hier sieht man die zusätzlichen Einbauten. Das Schaltrelais, das den im Einschaltmoment des Geräts strombegrenzenden Vorwiderstand noch einigen 50 ms kurzschließt ist rechts auf einen Winkel montiert, der von den Befestigungsschrauben des Netztrafos gehalten wird. Links neben dem Kabelbaum ist die kleine Platine mit dem PTT-Interface zu sehen. Es kursieren sehr viele Schaltungsvarianten für solche Interfaces. Bei der SB-200 besteht allerdings zusätzlich das Problem, dass im Gegensatz zu fast allen anderen bekannten Verstärkern mit dem PTT-Kontakt eine negative Spannung von rund -130 V zu schalten ist. Die bekannten Standardschaltungen mit bipolaren Transistoren oder Mosfets funktionieren dafür nicht.

Meine hier eingesetzte Schaltung gewinnt zuerst aus der Heizspannung eine kleine Gleichspannugn zur Versorgung eines Photo-MOS-Relais (AQZ204). Dieses ist in der Lage am Ausgang sowohl DC als auch eine AC-Spannung von bis zu 400 V bei 0,5 A zu schalten, komplett isoliert von der Eingangsseite. Ein strombegrenzender Widerstand bestimmt den Aktivierungsstrom des Relais. An der PTT-Buchse steht jetzt eine positive Schaltspannung von 3,8 V an, die mit 2,2 mA geschaltet wird. Hier die Schaltung des Interfaces:

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