Transceiver SWAN-350

Den Transceiver SWAN-350 habe ich von einem bekannten Funkamateur gebraucht erworben. Er war äußerst pfleglich behandelt worden; er sieht nach gut 30 Jahren sowohl innen als auch außen immer noch wie neu aus. Zur Verbesserung der Selektion wurde vom Vorbesitzer dem vierpoligen diskreten Quarzfilter ein 8-poliges kommerzielles Filter nachgeschaltet. Diese Modifikation funktioniert gut und wurde beibehalten. Zur Feinabstimmung des VFO waren Kapazitätsdioden im VFO installiert; diese wurden wieder entfernt. Zur weiteren Herstellung eines brauchbaren Betriebszustands waren folgende Maßnahmen erforderlich:

- Beistellung eines passenden Netzteils.

- Verlängerung der viel zu kurzen AGC-Zeitkonstante für angenehm aufnehmbare SSB.

- Überarbeitung des Audio-Vorverstärkers um dessen übermäßigen Verzerrungsgehalt zu verringern.

- Verbesserung der Stabilisierung der VFO-Versorgungsspannung.

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Ein vorhandenes Heathkit-Netzteil HP-23 konnte zur Versorgung des SWAN herangezogen werden. Die interne 6,3-V-Heizung wurde abgetrennt und die negative Gittervorspannung erhöht und aus der Schirmgitterwicklung versorgt. Das Problem der Verlängerung der AGC-Zeitkonstante war insofern schwierig, weil zur Sende-Empfangsumschaltung nur ein Relais mit Mehrfachkontakten verwendet wird und die geschalteten Spannungen ohne entsprechendes Timing aktiviert werden. Das führte zum Ansprechen der AGC beim Umschalten auf Empfang, sodass der Empfänger bei verlängerter Zeitkonstante für mehrere Sekunden blockiert war. Die Lösung war einfach. Da im S/E-Relais ein Kontaktpaar übrig war, konnten die der Verlängerung dienenden RC-Glieder erst beim Einschalten des Empfängers zugeschaltet werden. So waren Empfänger und AGC sofort aktiv.

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Die Verlängerung der AGC-Zeitkonstante zur Verbesserung der SSB-Wiedergabe zeigte jetzt, dass der Audio-Vorverstärker extreme Verzerrungen produzierte. Gemäß einem Vorschlag dazu im Internet konnten diese Verzerrungen durch Verschieben des Arbeitspunkts in den linearen Bereich mittels einer RC-Kombination in der Kathode drastisch reduziert werden. Auch der Einsatzpunkt der AGC-Gewinnung wurde korrigiert. Jetzt hörte sich die SSB recht sauber an. Die Sendemodulation war allerdings noch stark verbesserungsbedürftig.

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Der VFO des SWAN-350 ist mit 2 Transistoren aufgebaut. Ihre Versorgungsspannung wird aus der negativen (!) Gittervorspannung mittels einer Zenerdiodenstabilisierung vorgenommen. Diese war definitiv nicht stabil genug. Daher wurde die 10-V-Zenerdiode durch eine 15-V-Diode ersetzt und danach ein integrierter Spannungsregler für eine negative Spannung eingefügt. Der vorher auftretende Frequenzversatz bei bloßem Umschalten von Senden auf Empfangen von etwa 30 Hz und die bei Modulation auftretende Verzerrung der VFO-Spannung waren anschließend nicht mehr feststellbar. Die Modulation wurde jetzt als sehr sauber und gut verständlich beurteilt. Damit war wieder bester SSB-Verkehr möglich und die Restauration abgeschlossen.